Why Al Queda Supports the Emergent Church

Nicht, das gleich wieder einer um die Ecke kommt und schreit „Antiamerkanismus! Bäh!“, aber könnte es nicht vielleicht sein, das wir hier eine US-Amerikanische Spielart der evangelikalen Angst haben, ja nicht vom „schmalen Weg“ abzuweichen und mit Jesus bloß alles richtig machen zu müssen, weil man sonst SOFORT in die Hölle kommt? Denn mit Patriotismus scheint man so ziemlich jeden Bewohner dieses wunderschönen und von vielen netten Menschen bewohnten Landes zu kriegen. Und wenn man die erwähnte Angst, die ja immer ein schlechter Ratgeber ist, geschickt mit der angeblich omnipräsenten Terrorgefahr und solidem Halbwissen verbindet, ist das zwar komplett daneben, aber man kann um so besser auf alles einschlagen, was man nicht verstehen kann.

Ihr seid komisch, ihr Christen.
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Team Dresch

Mit meinem Kumpel Dennis, mit dem ich Germanistik in Bonn studierte, habe ich immer Platten getauscht. Eines Tages brachte er mir „Personal Best“ von Team Dresch mit und ich weiss noch, das ich die knappen 25 Minuten, die die Platte gedauert hat, mit offenem Mund vor dem Plattenspieler gesessen habe.

Ich kenne kaum keine Platte, die mich so dermassen emotional berührt hat – Obwohl deren Probleme nicht die meinen waren. Was die da gemacht haben, war die beste halbe Stunde Punkrock, die ich je gehört habe. Besser als Nirvana, besser als Hole sowieso und was man damals noch so gehört hat.

„Personal Best“ gibts übrigens auch auf iTunes; muss man gehört haben finde ich. Beim 2. Album, Captain my Captain, war’s schon wieder vorbei.

12 Jahre später gibt es die Band wieder, nächstes Jahr soll es auch ein neues Album geben. Coole Sache, aber „Personal Best“ war das Album, wo alles zusammen kam.

Und ich weiss auch noch, wie todpeinlich die diesen erbärmlichen Song der Schülerband Tocotronic fand…


Atheists vs. Mormons

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Pontifex Basilikum

Es ist jetzt 2:38 und seit gut zwei Stunden stehen drei betrunkene Russen unten vor unserer Haustür und… tun halt Dinge, die betrunkene Männer so machen, um mich vom Schlafen abzuhalten. Dazu schmerzt der Wespenstich von heute morgen noch beträchtlich. Auf der Fahrt ins Büro hat sich eines der Viecher zwischen meinen Fingern am Lenker verfangen und obwohl ich es sofort abgeschüttelt habe, wurde sofort gestochen – ohne vorher mal zu fragen, ob sich die Situation vielleicht auch gewaltfrei und verliererlos hätte lösen lassen. Jetzt ist der rechte Zeigefinger dick und rot, was mich – also ersteres, die Farbe meiner Extremitäten hat da nur wenig Einfluß drauf – doch schon merklich am Pedal-Steel spielen hindert. Nicht schön.

Was noch? Ach ja, wir haben seit einem Monat eine Basilikum-Pflanze in der Küche, welche trotz fortgesetztem Blätterabgezupfe IMMER NOCH LEBT! Nicht nur das: Sie blüht auch noch und wuchert vor sich hin, als käme der Papst aus Deutschland. Danke, Basilikumpflanze, danke Papst aus Deutschland.

So. Nach diversen Gaben von Alkohol versuche ich jetzt nochmal zu schlafen. ‚Sehen uns.


Sorry, my pagan friends,

…but this is just too fuckin‘ funny:

Aber keine Sorge: Nach dem nächsten Regen kann man wieder Witze über Jesus machen.

Nevermind,

Onkel Homie
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Was geht.

Das Leben besteht derzeit zumeist aus dem Wegschaufeln von Arbeit. An künstlerseitigem Interesse mangelt es meiner kleinen bookingagentur am Rande der Stadt nicht – leider verstehen die Amerikaner einfach nicht, dass hier andere Gesetzmäßigkeiten gelten als in „God’s own country“. Dort scheint es ohne weiteres Möglich zu sein, eine komplette Tour 2 Monate im vorraus zu buchen, in Deutschland schiebt sich das immer weiter nach vorn und wir sind jetzt schon bei mindestens sechs Monaten.

Aber ich kann natürlich nicht nein sagen, schon gar nicht bei bei zwei Künstlern, die ich wirklich grossartig finde. Das Elend des Pizzaservice: Man kann das Telefon nicht nicht abheben.

So versuche ich, mit möglichst wenig Arbeit (die ich ja nicht bezahlt bekomme) und noch weniger Lügen den Leuten klar zu machen, dass sich für Oktober nichts mehr holen lässt. Nicht ganz einfach.

Dafür sieht es an der eigenen musikalischen Front recht gut aus. Wir hatten zwischendurch auch mal ein richtig katastrophale Probe und Henry hat sich leider auch von dem gerade neu gefundenen Bassisten getrennt (was ich sehr schade fand, weil ich ihn total gerne mochte und wir auch bizarr viele gemeinsame Bekannte hatten – wohl ein reiner Zufall, das wir uns nicht schon vorher über den Weg gelaufen sind), aber ich freue mich total auf das Festival am 27.7.

(Achtung! Es folgt Mucker-content!)
Im Zuge der ganzen, neuen Bandgeschichte habe ich auch mein Equipment etwas umgebaut und aufgerüstet. Für den Hausgebrauch habe ich bislang über einen POD 2.0 und, ähh, Computerboxen gespielt, das ging ganz gut, stellte sich aber als völlig unbrauchbar für die Proben heraus – trotzdem wir die leiseste Band der Welt sind.

Ich hatte mir vor einem halben Jahr ja einen alten Fender Twin Reverb gekauft, der aber leider so billig wie extrem alterschwach war und erstmal neu aufgebaut werden muss (Jaja, ich weiss: Ich werde ihn eh bald wieder verkaufen…)

Nach einiger Recherchiererei (cooles Wort!) fiel meine Verstärkerwahl auf den den Yerasow GTA15, der vom Kölner Musikstore (als Fame GTA 15) vertrieben wird. Ein kleiner, handverdrahteter Vollröhrenamp, der in Russland hergestellt wird und dessen Design sich am Fender Pro Junior anlehnt: 15 Watt aus 2 EL84 in ein 10″-Speaker, einen Volumen- und einen Tonregler. Klingt phantastisch und hat selbst mit meiner Pedal-Steel noch erstaunlich viel headroom.

Ich hatte eigentlich vor, meinen POD davor zu schalten und einfach glücklich zu sein. Klappte leider nicht, da der POD dem Amp sämtliche direkte Ansprache nahm, da hätte ich mir auch eine billige Transe kaufen können. Da ich mit dem Klang des Verstärkers eh zufrieden war, brauchte ich eigentlich nur noch ein Reverb-Pedal und einen Verzerrer.

Gerade an Hallpedalen habe ich mir einige angehört, aber an den Elektro-Harmonix Holy Grail kam nichts dran. Am ehesten noch der Marshall Reflector, der aber a) teurer war und b) lange nicht so gut aussah.

Da ich kein Geld für einen meiner Lieblingsverzerrer (MEK TD-2, Voodoo Lab Sparkle Drive) hatte, muss es jetzt erstmal der Digitech Bad Monkey tun, der aber auch ziemlich klasse klingt.

Ach ja: Leider brauch mein Ernie Ball Volumenpedal einen neuen Poti, was aber teuer wäre als dieser optische Totalschaden. Da muss der Ernie noch etwas warten.

Jetzt ist aber gut: Meine Pedal-Steel klang noch nie so gut und ich bin richtig glücklich. Und hoffe natürlich, das ich mich finanziell nicht übernommen habe. Aber ich habe ja noch den Twin…


Timothy McVeigh 2.0

Der Binnenterrorismus hat einen neuen Namen: Wolfgang.


Man fasst es nicht.

Ein Samstag bei IKEA.
übrigens schon lange eines meiner Lieblingsblogs


„Lobpreis“

Mein grosses Problem mit „Lobpreis“ am Anfang des Gottesdienstes (mal abgesehen von dem bescheuerten Begriff) ist oft, dass ich das eigentlich immer als Manipulationsversuch empfinde, und auf so etwas reagiere ich sehr empfindlich. Ich habe ja überhaupt nichts gegen Songs, die einen irgendwie auf eine Begegnung mit Gott vorbereiten sollen, aber wenn vorne jemand völlig in Anbetung versunken ist, dem ich keine 2 Minuten vorher einen Witz erzählt habe, frage ich mich immer: Wie kriegen die sowas hin? Haben die tatsächlich die Fähigkeit, sofort umzuschalten allen weltlichen Kram hinter sich zu lassen? Und: Warum muss das eigentlich sein?

Ich finde es schön, wenn es im Rahmen von solchen Gottesdienstteilen zu einer meditativen Stimmung oder der Erfahrung einer besonderen Nähe zu Gott kommt. Bei mir erreicht man das aber nicht, wenn die Band sozusagen vorgibt, wie man sich zu verhalten und was man zu erwarten habe.


Marianne Jacobs

Marianne Jacobs war meine definitive Lieblingslehrerin. Ich hatte in ihrem Religionsunterrricht tatsächlich das Gefühl, dass sie sich für die Meinungen ihrer Schüler interessierte und nicht nur irgendein Lernziel vor Augen hatte. Einmal hat sie mir sogar 2 Platten geliehen, an die ich mich leider nicht mehr erinnern kann. Ich hatte privat mit ihr auch mal über den Glauben gesprochen und erinnere mich, das sie sich sehr unschlüssig war und gesucht hat.

Damals kam sie mir sehr alt vor, dabei war sie erst 34 und ein Jahr jünger als ich es jetzt bin. Ich habe gehört, sie sei mit ihrem Wagen aus ungeklärten Umständen von der Strasse abgekommen und mit ihrem kleinen Sohn frontal gegen einen Baum gerast. Beide sollen sofort tot gewesen sein. Selbstmord wurde nicht ausgeschlossen.

20 Jahre ist das her jetzt, und diese Todesanzeige habe ich immer in meiner Schublade gehabt. Vielleicht weil mir ihr Tod so unverständlich war. Vielleicht auch, weil er mich auf den Tod meiner Mutter drei Jahre später hätte vorbereiten können und ich bis heute nie den Zusammenhang gesehen habe. Vielleicht auch, weil ich zum Zeitpunkt ihres Todes auf einer Freizeit war und nicht an der Beerdigung habe teilnehmen können.

Ich habe das Netz immer auch als Archiv in der einen oder anderen Form gesehen und vielleicht wird man irgendwann einmal den Übergang in ein neues Zeitalter an der Erfindung des Internet festmachen. Es ist irgendie tröstlich, wenn man Erinnerungen noch rüberretten kann. Gone but not forgotten.