The man who isn’t there

Jaja, ich weiss, ich sollte nicht hier sein, aber ich bin seit einer Woche krank, habe deswegen 2x ein Treffen mit Leuten absagen müssen, die in der Stadt waren und die ich selten sehe, habe 2 Konzerte verpasst, auf die ich mich sehr gefreut hatte (Pere Ubu und Fatal Shore), bin deswegen stark übellaunig und habe Kraft meiner mir selbst verliehenen Inkonsequenz meine Fastenvorsätze erstmal ausser Kraft gesetzt. Und ein paar Dinge, die ich loswerden will:

Peter Rollins, dessen für mich bahnbrechendes Buch „How (not) to speak of God“ ich gar nicht genug loben kann, beginnt eine kleine neue Reihe über Vergebung

Der Sämann fragt sich in Punkt vier seines Letzten Postings in etwas die Dinge, die ich mich auch schon lange frage (mit Ausnahme der landeskirchlich-spezialgelagerten Sonderfälle, natürlich.)

– Die Weserrakete! Yippie! Sollte ich am 29.2. wider Erwarten nicht besseres vorhaben, bin ich dabei!

– „Die Waldstätte. Ein Universum an Tönen und Klängen, aufgenommen auf und in den Raddampfern, an verschiedenen Orten, am Ufer des Vierwaldstättersees, über und unter dem Wasserspiegel.

Diese «Musique Concrète» ist zusammengesetzt aus den einzelnen Tönen und Klängen der fünf rund hundertjährigen Dampfschiffe URI, UNTERWALDEN, SCHILLER, GALLIA und STADT LUZERN, den schrillen Pfiffen der beiden kleinen Motorschiffe RÜTLI und REUSS. Horn, Signal, Schiffsglocke, Kielwasser, Dampfventil, Kolbenpleuel, Rattern, Scheppern, Salongeräusche, bei Volldampf auf See oder nachts im Schiffsrumpf. Glucksen im Ankerschacht, hydraulische Pumpen, Schaufelräder, Maschinen-Telegraphen. «Chirurgische» Aufnahmen der Schiffe auf See, mit und ohne Passagiere, nachts am Steg der Werft vertäut, im Sommer und im Winter, bis hin zu Aufnahmen mit Unterwasser-Mikrophonen.“
Hörproben
Label

Kreuzberg at it’s best:
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Bild: Herr Reyels


lent

So, ich habe mich entschieden, jetzt mal ernst zu machen. Ab morgen wird das Web.2.0 abgeschaltet, es wird weder gebloggt, noch werden Blogs gelesen. Kein Bier, keine Schokolade. Dafür jeden Morgen und jeden Abend Mark. 12, 29-30 (Näheres zur 40 day challenge) und 1 Stunde täglich mit Gott verbringen.

(Dafür werde ich heute noch mal ordentlich in meiner Lieblingsbar zulangen. Unkrainischer Vodka! Man glaubts nicht, bevor mans nicht probiert hat.)

Dummerweise fällt mein Geburtstag in diese Zeit und es kann durchaus sein, dass ich da mal eine Ausnahme mache, aber ich bin gespannt, wie weit ich komme.

Wir lesen uns dann in 41 Tagen wieder.


Gestern am Schlachtensee

Hiermit erkläre ich es zu unserer persönlichen Tradition, jedes Jahr im Februar um den Schlachtensee zu laufen und immer das gleiche Foto zu machen:

(Letztes Jahr sah es übrigens so aus.)


What’s good.

Gestern habe ich mich nach dem Service zum ersten Mal mit Hendrik unterhalten. Er ist vor ein paar Wochen zum ersten Mal gekommen und ich fand ihn sofort symphatisch. Er erwähnte, dass er sehr beeindruckende Dinge während des Fastens erlebt habe, und ich da ja auch beeindruckende Dinge erleben will, habe ich ihn gefragt, was dass denn genau war. Er sei während eines halbjährigen Aufenthalts in Afrika zu Gott gekommen, sagte er, und die Erlebnisse, Gebetserhörungen und Wunder, die seine Zeit dort begleiteten, waren schon sehr beeindruckend. Er ist jetzt Mitte 20 und macht einen sehr nüchternen Eindruck (er studiert Maschbau) und ich habe eigentlich keinen Grund, an seinen Erzählungen zu zweifeln.

And here we go again. Seit mehr als einem Jahr bitte ich Gott, sich doch mal mal deutlich in meinem Leben zu zeigen. Hin und wieder bekomme ich ein leises Gefühl seiner Gegenwart, und ich weiss auch, dass er mich begleitet und mir viele Dinge wie Gesundheit z.B schenkt, aber näher bin ich ihm nicht wirklich gekommen. Ich frage mich, warum er nicht einfach mal deutlich HALLO! sagt, das würde mich schon freuen wie bolle, aber anscheinend muss ich mich mit dem begnügen, was er gibt.

Demnächst beginnt die Fastenzeit und obwohl mich kirchliche Feste nicht sonderlich interessieren und man ja auch fasten kann, wenns nicht im Kalender steht, überlege ich, mitzumachen. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass ich dies tue, weil ich etwas von Gott erwarte, und ich weiss ja eigentlich, dass Gott seine Geschenke nicht aufgrund von Leistungen gibt. Mir fällt allerdings auch nichts anderes ein, was ich sonst noch tun kann. Im Gegensatz zu den Dingen, auf die ich verzichten könnte, da kommt mir eine Menge in den Sinn…

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Je mehr ich die Menschen in der Community kennenlerne, je mehr fällt mir auf, wie viel sie zu tragen haben, auf den verschiedensten Gebieten. Jemand, der viele Jahre in seinen Job investiert hat, steht beruflich kurz vor dem Aus, ein Mädchen dort, dass in ihrem Leben eh nicht viel Glück hatte, ist ungewollt schwanger und ihr Typ hat sie umgehend gegen ein nichtschwangeres Modell eingetauscht. Eine andere Frau muss ihr Studium abbrechen, da sie kein Bafög bekommt – obwohl ihre Eltern reich sind, die Liste der Gläubiger ist allerdings noch länger und dem Unterhalt wird erstaunlicherweise kein bevorzugter Platz eingeräumt. Mich beeindruckt allerdings, mit welcher ungeheuchelten Zuversicht diese drei mit ihren Problemen umgehen; und wie gewiß sie sind, nicht von Gott fallen gelassen zu werden. Und ich finde es ebenso toll, das wir miteinander über unser Scheitern und über den ganzen Mist, der uns so zustößt, reden können.