Der Katholizismus und ich

Trotz mehrerer Versuche ist es mir bislang nicht gelungen, dem katholischen Glauben näher zu kommen. Es gibt zwar einige Teile wie z.B. die Mystik, die mich sehr interessieren, aber sobald die Forderung auftaucht, der Tradition eine ähnlich hohen Rang wie der Schrift und dem eigenen Erleben einzuräumen, gehen bei mir die Türen zu. Sei’s drum, „It’s all one song“ brüllte Neil Young einmal in den Lärm hinein, und ich schiebe ein „Alles ein Gott“ hinterher.

Etwas, das mich aber stets faszinierte ist die Bildfixierung mancher Kulturen des Katholizismus. Als ob es das Bilderverbot nie gegeben hätte, scheinen Ikonen, Marienbildchen und Kruzifixe so nötig wie die Bibel selber, um… tja, wozu eigentlich? Als Konzentrationshilfe? Als Form der Anbetung? Ich selber habe meinen Glauben immer frei von Verbildlichungen ge- und erlebt, aber trotzdem fasziniert es mich, dass andere Menschen dem offenbar einen grossen Platz im Leben einräumen.

Der Orden des Leibowitz postete neulich ein paar Devotionalien aus Mexico, die beim OK Versand erhältlich sind. Da ich heute zufällig in der Nähe des Berliner Ladens war, habe ich gleich ein paar Kerzen und einen Reisealtar erworben, um meinen kleinen Devotionalien-Altar mal wieder aufzustocken:

Neben einem Weihwasserfläschenchen und einem Papst-Winkelement aus einer Mission bei San Francisco, einem JPII-Bild vom Flohmarkt und einer Jesus-Figur aus ebay findet sich dort noch ein so winziges wie uraltes Weihwasser-Becken von einem Flohmarkt in Spanien. Ein Kruzifix vom selben Flohmarkt hängt über meiner Zimmertür. Näher zu Gott bringt mich der ganze Krempel nicht, aber irgendwie freue ich mich daran, das es bei anderen Menschen zu funktionieren scheint.


3 Kommentare on “Der Katholizismus und ich”

  1. Frank sagt:

    >Als Konzentrationshilfe? Als Form der Anbetung?

    Bei mir persönlich ist es von beidem etwas, wobei klar ist dass man nicht die Figur selbst anbetet oder anruft, sondern immer die Person die es darstellt. Die geposteten Artikel aus Mexiko gefallen mir eher, weil sie so schön kitschig sind. Da bin ich fast neidisch, dass du so einen Laden in der Nähe hast.

  2. […] der Gebrauch von Bildern und Statuen mit Darstellunge von Christus, Maria oder den Heiligen. Auch Onkel Toby hat sich seine Gedanken dazu gemacht und für sich festgestellt: Als ob es das Bilderverbot nie […]

  3. […] der Gebrauch von Bildern und Statuen mit Darstellungen von Christus, Maria oder den Heiligen. Auch Onkel Toby hat sich seine Gedanken dazu gemacht und für sich festgestellt: Als ob es das Bilderverbot nie […]


Hinterlasse eine Antwort zu Katholiken und das Bilderverbot | Orden des Leibowitz Antwort abbrechen